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— Deutsche Zusammenfassung unter dem Video —

Would you buy something from a person whom you absolutely do not trust? Probably not. Basic levels of trust are essential for productive economic interactions. Many societies in rural Africa however have relatively little trust, especially towards unknown strangers. This holds true also for semi-nomadic pastoralists in Northern Kenya. The scarcity of trust in this society is among others caused by low institutional quality and high monitoring costs. Remarkably, mobile phones can be very useful in this matter. Although the link between mobile phones and trust does not seem very intuitive at first, it can be explained by two main mechanisms. First, mobile phones facilitate the communication of two people, especially when they are far away from each other. Using the phone, a person can quickly and at low costs verify if the other person meets previously made agreements, which mitigates the threat of being cheated by the other person. This way, mobile phones can enhance trust between two persons, so called personalized trust.

Personalized trust however needs to be established for every buyer-seller-pair. This can be cumbersome and leads to a limited reach of efficient market participation. Socially more efficient and therefore economically relevant is generalized trust, which refers to trust towards other, not necessarily known people or groups. We found out that mobile phones can also increase this important generalized trust: mobile phones facilitate the communication with people from different social groups, which live farther away and are more socially distant. Through such communication, people learn more about motives, beliefs, upbringings, attitudes, or social norms of persons from these socially distant groups. This knowledge is however not limited to the specific person, with whom communication occurs, but transferred to the entire group. This increase in information and knowledge then translates into higher trust towards people from this group in general. If a phone using pastoralist now meets people from that group for the first time, he or she can build upon this trust to enable productive economic interaction.

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https://youtu.be/skWfCHQ9wmg

Würden Sie ein Produkt von jemandem kaufen, dem Sie absolut nicht vertrauen? Vermutlich nicht. Ein Grundmaß an Vertrauen ist deshalb unabdingbar um produktive ökonomische Interaktionen zu ermöglichen. Viele Gemeinschaften, die in ländlichen Regionen Afrikas wohnen, haben jedoch vergleichsweise wenig Vertrauen zu unbekannten Personen. Das gilt auch für semi-nomadische Hirten in Nordkenia, auf die sich meine Forschung konzentriert. Das geringe Vertrauen in solchen Gesellschaften wird auch dadurch verursacht, dass rechtliche Institutionen oft schwach und Kontrollkosten generell hoch sind. Faszinierender Weise kann die vermehrte Verfügbarkeit von Mobiltelefone hier helfen! Was zunächst nicht besonders intuitiv klingt lässt sich vor allem durch zwei Faktoren erklären: Einerseits  ermöglichen Handys zwei Menschen –  auch wenn sie sich weit voneinander entfernt befinden –  kostengünstig und schnell zu überprüfen, ob gegenseitige Abmachungen tatsächlich  eingehalten werden. Die Gefahr bei einem Kauf ausgenutzt zu werden ohne Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, ist daher geringer. Auf diese Weise können Handys persönliches Vertrauen, das heißt Vertrauen zu einer bestimmten Person, stärken.

Dieses persönliche Vertrauen muss jedoch mühsam für jede Käufer-Verkäufer-Kombination einzeln aufgebaut werden. Effizienter und ökonomisch relevanter ist daher generelles Vertrauen, das heißt Vertrauen zu anderen, nicht unbedingt bekannten, Menschen oder Gruppen. Wir haben herausgefunden, dass Handys auch generelles Vertrauen stärken können: Handys vereinfachen die Kommunikation mit Menschen aus anderen sozialen Gruppen, die weiter entfernt leben oder zu denen man eine höhere soziale Distanz hat. Diese Kommunikation hilft dabei sich ein besseres Bild zu machen über Motivationen, Lebensweisen, oder Einstellungen dieser Menschen. Dadurch, dass Hirten mehr Informationen über einige Menschen aus einer anderen Gruppe erfahren, übertragen sie die Informationen über die gesamte Gruppe und steigern daher ihr Vertrauen in die gesamte Gruppe. Wenn Hirten nun Menschen aus dieser Gruppe zum ersten Mal begegnen, können sie trotzdem auf dieses Vertrauen aufbauen und produktive Interaktionen stattfinden.

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